Knochen und Sehnen beim Pferd

Die richtige Fütterung bei Knochenschäden

Knochenschäden beim Pferd können fatale Folgen haben

Die Knochen des Pferdes sind der tragende Bestandteil, damit dieses sich bewegen und entsprechende Leistungen erbringen kann. Doch so stabil der Knochen auch ist, er ist dennoch nicht gefeit vor Verletzungen. So passiert es, dass der Knochenapparat durch Strukturschädigungen im Knochengewebe beeinträchtigt ist. Dies kann durch eine Fraktur verursacht worden sein, oder durch Abnutzung wie Überbelastung, Altersverschleiß oder Verletzungen. Die heutige Veterinärmedizin kann viele Probleme effektiv behandeln. Allerdings ist das betroffene Pferd unter Umständen zu einer langen Stehzeit verdammt. Hier ist die richtige Ernährung umso wichtiger, damit es nicht zu weiteren gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommt. Neben einer dem Alters-und Trainingszustand angemessenen Bewegung ist die allgemeine Fütterung des Pferdes ein wesentlicher Faktor, dass die Knochen gesund und vital bleiben.

Das Skelett besteht aus vielen verschiedenen Knochen, die über gelenkige Verbindungen ineinander arbeiten. Was meist nicht bedacht wird, ist, dass die Knochen lebendes Gewebe darstellen. Die Knochenmasse kann sich verringern, allerdings können sich auch Knochenzubildungen nach einer Verletzung bilden. Diese werden als „Überbeine“ oder periostale Reaktionen bezeichnet.

Um die wichtigen Bestandteile der Knochen eines Pferdes zu erhalten können Sie diese mit der richtigen Ernährung unterstützen

Ein Knochen besteht aus unterschiedlichen Mineralien, Spurenelementen und organischen, sowie anorganischen Stoffen. Etwa 25% davon ist Wasser, der Rest setzt sich zum Beispiel aus Calcium, Magnesium, Phosphor, Silizium, Eisen, Bor, Kalium, Natrium, Mangan, Kupfer, Chlor und Fluor zusammen. Alle Elemente tragen zu einem gesunden Knochenaufbau bei. Die äußere Schicht beinhaltet einen Kern, der wie ein Schwamm aufgebaut ist und eine gute Stabilität gewährleistet. Dadurch verformen sich die Knochen nicht, wenn sie belastet werden. Umgeben wird der Knochen von der Knochenhaut, die wiederum feine Nerven und Blutgefäße mit sich führt. Die großen Knochen besitzen zudem noch das innenliegende Knochenmark. Dieses ist unter anderem für die Bildung von Blut zuständig. Die Knochen bauen sich ständig auf und ab. Für die Regeneration eines beschädigten Knochens ist eine Supplementierung mit Kupfer, Mangan und Silizium sehr wichtig. Daher ist in diesem Fall eine Fütterung mit einem guten Mineralfutter noch wichtiger.

Wie aber wird ein Pferd, welches Probleme mit dem Bewegungsapparat hat, nun richtig ernährt? Durch einen Knochenbruch oder andere Schäden kann es nicht bewegt und trainiert werden. Dadurch leidet das Skelett noch mehr. Dieses ist von Natur aus dazu ausgelegt sich zu bewegen. Hier ist eine gute Mineralisierung das A und O. Auch Calcium spielt eine große Rolle beim Wiederaufbau der Knochen und zudem müssen die Relationen zu weiteren wichtigen Spurenelementen beachtet werden. Darauf ist speziell auf das Calcium-Phosphor-Verhältnis zu achten. Dieses sollte zwischen 1,5:1 und 3:1 liegen.

Magnesium ist ein weiterer wichtiger Bestandteil für einen gesunden Knochen. Manche Pferde können einen Mangel an Magnesium haben, wenn das Futter zu wenig von diesem Nährstoff enthält. Bei einer wegen einer Verletzung anstehenden Bewegungspause ist es daher wichtig, das fehlende Magnesium mit einer entsprechenden Ernährung zu ergänzen, damit weitere Probleme ausbleiben.

Weiterhin sind während der Stehphase verschiedene Vitamine wichtig. Das Vitamin K wird beispielsweise durch frisches Gras beim Weidegang aufgenommen. Dieses Vitamin ist für einen guten Knochenaufbau verantwortlich. In der Box bekommt das Pferd aber meist kein Gras und das Vitamin K muss ersetzt werden. Dies kann durch z.B. das sogenannte Alfalfa Extrakt geschehen. Dafür gibt Spezialfuttermittel, denen extra Alfalfa-Extrakt zugesetzt ist.

Das Vitamin B6 wird vom Pferd eigentlich selbst produziert, dies allerdings nur, wenn die Darmflora intakt ist. Sollte es hier Probleme geben, ist auch eine Nahrungsergänzung mit Vitamin B6 erforderlich. Wenn auf eine gute Ernährung mit allen wichtigen Vitaminen und Spurenelementen geachtet wird, können viele Schädigungen an den Knochen schon im Vorfeld vermieden werden.

 

Die richtige Fütterung bei Sehnenschäden

Bei Sehnenschäden beim Pferd kommt es vor Allem auf die richtige Fütterung an

Ein auftretender Sehnenschaden führt meist zu einer langen Stehzeit des Pferdes. Bei den Sehnen handelt es sich um Verbindungen zwischen den Knochen und den Muskeln. Eine Sehne besteht aus eiweißhaltigen Fasern. Für deren Aufbau wird eine erhöhte Menge an Kupfer, Mangan und Silizium benötigt.

Ein Schaden ist schnell entstanden, zum Beispiel durch eine Überhitzung, weil die Pferdebeine zu lange bandagiert waren und so die Struktur des Eiweißes in der betroffenen Sehne geschädigt wurde. Die Heilung kann lange dauern und auch hier muss mit einer entsprechenden Ruhepause des Pferdes gerechnet werden.

Jetzt ist vor allem eine lockere Muskulatur wichtig, denn bei Verspannungen wird auch eine Spannung auf die Sehnen ausgeübt. Nährstoffe, die zu einer Lockerung der Muskulatur führen, sollten jetzt auf keinen Fall im Futter fehlen. Hier seien vor allem Magnesium, Selen, Mangan und Vitamin E genannt.

Auch verschiedene Kräuter und Naturstoffe haben sich auch als Futterzugabe bewährt. Hagebutte, Weihrauch, Teufelskralle und Kurkuma wirken z.B. entzündungshemmend.

Neben der medizinischen Behandlung durch den Tierarzt kann eine Physiotherapie bestehende Blockaden in der Muskulatur lösen und somit zur Heilung der Sehnen beitragen.

Weitere physikalische Methoden wie Stoßwelle, elektromagnetische Wellen, Laser etc. haben sich ebenfalls als sehr hilfreich in der Abheilungsphase erwiesen.

Stellen Sie die Ernährung Ihres Pferdes um sollte dieses an Knochenschäden oder Sehnenschäden leiden

Ein Pferd, welches nun dazu verdammt ist, in der Box zu bleiben und sich möglichst wenig zu bewegen, muss natürlich anders ernährt werden. Der Bedarf an Energie ist auf ein Minimum einzuschränken, es ist nur noch der Erhaltungsbedarf vonnöten. Bei einem Pferd, welches etwa 600 kg auf die Waage bringt, ist dieser Bedarf mit einer Gabe von ca. neun Kilogramm Heu und drei Kilogramm Futterstroh ausreichend gedeckt. Eine Zufütterung von rohfaserhaltigem Kraftutter ist möglich und sinnvoll, allerdings sollte dieses kein Getreide enthalten, damit Verfettung und Übersäuerung ausgeschlossen werden.

Tatsächlich erweist es sich als schwierig, den optimalen Bedarf an Mineralien über das Futter richtig einzustellen. Das liegt zum einen am geringeren Futterbedarf während der Bewegungspause, zum anderen aber an einem erhöhten Mineralbedarf, um die Heilung der Knochen und Sehnen zu unterstützen. Es ist aber auch eine Überversorgung absolut zu vermeiden, dies ist meist äußerst kontraproduktiv. Wenn Zusatzfuttermittel kombiniert werden, wie z.B. ein Knochenprodukt, eine Gelenke/Sehnen-Produkt und ein Mineralfutter, kann das von bestimmten Nährstoffen zu viel des Guten sein. Die einzelnen Futtermittel müssen gut aufeinander abgestimmt sein! Eine ausgewogene aber ganzheitliche Versorgung mit allen relevanten Substanzen ist das Optimum. Eine Beratung durch Experten macht hier Sinn!


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